
Mühelos aufrecht sitzen ist eine richtige Kunst. Weil es nur ganz wenige Möbel gibt, welche zum richtigen Sitzen überhaupt die Voraussetzungen mitbringen. Wir haben selbst ein Sitzmöbel mit Experten anderer Disziplinen (Produktdesigner, Materialspezialisten) entwickelt. Den mehrfach preisgekrönten Pendelhocker Poponaut. Deswegen setzten wir uns nochmals mit der Anatomie und Physiologie des Menschen intensiv auseiander- Obwohl wir da eigentlich schon richtig fit sind.
Irgendwie ähnelt die Möbelindustrie der Schuhindustrie. Auch dort mussten wir unsere eigenen Schuhe auf den Markt bringen, weil es eben zu 99% nur krankmachende Schuhe fern jeglicher Anatomie zu kaufen gibt. Den gleichen Unsinn finden wir nun auch in der Möbelindustrie.
Wenn wir über das richtige Sitzen sprechen wollen, müssen wir uns vor allem über das Becken unterhalten. Becken bedeutet "Schale". Und auf dieser Schale sitzen Sie eigentlich. Auch wenn der Volksmund häufig vom "Arsch breit sitzen" spricht, hat das Sitzen mit Deinem Hinterteil wenig zu tun. Wie so häufig irrt hier die Schwarmintelligenz. Schließlich heißt es ja auch "Volksmund" und nicht "Volkshirn". ;-)

Am Unterteil des Beckens hast Du zwei knöcherne Kufen oder Schienen. Und genau an dieser Stelle hast Du eine knöcherne Verdickung, die sogenannten Sitzbeinhöcker. Und wie der Name schon sagt, solltest Du darauf sitzen.
Allerdings sind die Höcker auch eine wacklige Angelegenheit. Denn das Becken ähnelt im Sitzen etwas einem Ei. Somit steht das Becken immer ein bisschen auf der Kippe und hat die Tendenz über die Höcker nach vorn oder hinten zu rollen.
Abhängig ist die Tendenz zum "Rollen" vor allem von der Neigung der Sitzfläche. Ist die Sitzfläche leicht nach hinten geneigt und am hinteren Ende tiefer als am vorderen Rand, rollt das Becken gern nach hinten. So ähnlich wie eine Kugel auf einer schiefen Ebene. Die Wirbelsäule folgt dem Becken und schon hockst Du mit einem wunderbaren Rundrücken auf Deinem Stuhl.
In der Folge sitzt Du dann auf Deinem Kreuzbein und dem letzten Lendenwirbel L5. Diese sind und waren evolutionär nie zum Sitzen gedacht. Müssen wir uns dann über Rückenschmerzen wundern?
Wie sich der Körperschwerpunkt auf einer geneigten Stuhlfläche verändert und der Druck auf die Bandscheiben steigt

Autositze verdienen alles - nur keinen Namen mit "Sitz"
Denn Autositze sind ein weiteres Grundübel unserer Sitzkultur. Zum einen sind gerade in den PKW die Sitzflächen nach hinten geneigt. Und sorgen für einen Rundrücken mit einem vorgeschobenen Kopf. Eigentlich könnten die Hersteller ihre Airba... äh Luftsäcke ;-) viel kleiner fertigen. Der Kopf schwebt eh meistens kurz vor dem Lenkrad.
Hinzu kommen die sogenannten Seitenwangen. Diese seitlichen Ausformungen pressen Ihre Schultern zusammen und nehmen Dir die Bewegungsfreiheit Deiner Arme. Ganz einfacher Test: Strecke auf einem ganz normalen Stuhl Deinen Arm nach hinten aus, so als würdest Du etwas nach hinten legen wollen. Und nun strecke im Autositz Deinen Arm nach hinten aus. Es wird Dir misslingen, denn an den ausgeformten Seitenwangen kommt ohne großartigen Verrenkungen kein Arm vorbei. Damit wird die Schulter wie einzementiert gegen den Körper gepresst. Die Form des herkömmlichen Autositzes "formt" die Körperstruktur des Vielfahrers dermaßen, dass dieser Mensch mit jedem gefahrenen Kilometer immer unfunktioneller und unflexibler wird.
Besonders unschön ist es, wenn Autohersteller für ihre Sitze mit "Von Orthopäden entwickelt" werben. Ich hoffe mal, dass das nur ein Werbegag ist. Ansonsten sollten sich Orthopäden für Orthopäden schämen. ;-) Wobei sich sicher immer mal einer der armen Orthopäden findet, der für einen Obolus seinen Namen darunter setzt. Weil er sonst keinen Namen hat. ;-)
Besonders die Lordosenstütze ist der Running Gag schlechthin. Diese Stütze hat schon unzählige Leute zu einer Bandscheiben-OP verholfen. Du kannst Dir das so vorstellen: Das Becken und die Wirbelsäule bilden eine Einheit. Verändert sich die Stellung des Beckens, verändert sich zwangsläufig die Stellung der Wirbelsäule. Also wenn das Becken auf einer leicht geneigten Fläche nach hinten rollt, dann folgt die Wirbesäule und die Lordose verschwindet aus dem unteren Rücken. Deswegen wird der Rücken ja auch rund. Anatomisch und physiologisch ist es unmöglich sein Becken nach hinten zu rollen und eine Lordose zu behalten.
Es ist also Schwachfug, bei einer geneigten Sitzfläche mit zurückgerolltem Becken die Lordose stützen zu wollen. Ist die Sitzfläche hingegen nach vorn geneigt, rollt das Becken leicht nach vorn. Dann hat man eine richtige Lordose und ist frei und beweglich im Rücken. Dann wiederum kannst Du getrost auf die Lordosenstütze verzichten. ;-)
Wie man (und auch Frau) ;-) richtig sitzt

1. Hüftgelenke sollen beim Sitzen höher liegen als die Kniegelenke
Je höher die Hüftgelenke beim Sitzen über den Knien stehen, umso mehr Körpergewicht wird auf Deine Füße übertragen. Das bedeutet: Die Belastung des unteren Rückens sinkt signifikant mit der Höhe Deiner Hüftgelenke.
2. Sitze sehr hart
Laufe doch mal über das Wasser... geht nicht? Ja, echt blöd.... Trotzdem danke, dass Du mitgemacht hast. ;-))) Wasser bietet eben keinen Widerstand. Ein Boden schon. Damit Du Dich mühelos entgegen der Schwerkraft eines Planeten mit einem Gewicht von 5,977 Tausend Trillionen Tonnen aufrichten kannst Also je dicker und weicher ein Sitz gepolstert ist, umso weniger gelingt es dem Körper, sich entgegen der Gravitation aufzurichten. Im Umkehrschluss gilt: Je härter das Sitzmöbel, umso besser gelingt die Aufrichtung.
3. Sitze relativ weit vorn am Stuhlrand
Je weiter hinten Du sitzt, umso mehr sitzt Du auf Deinen Beinbizeps, also den hinteren Oberschenkeln. Die dadurch verkürzen und verhärten. Weiter oben habe ich jedoch beschrieben, warum Du auf Deinen Sitzbeinhöckern sitzen sollst.
4. Sitze frei und verzichte auf Lehnen und Armstützen
Nur dann kann sich Deine Oberkörper bewegen. Und nur dann wird die Wirbelsäule mit den sie umgebenden Muskeln und faszialen Strukturen ihrer Aufgabe gerecht und verteilt Lasten im Körper.
5. Wähle Dein Sitzmöbel noch sorgfältiger aus als Deine Ehefrau oder den Ehemann ;-)
Wir schätzen, dass 99% der Sitzmöbel gesundheitsschädlich sind. Wobei die Dunkelziffer wesentlich höher liegt. ;-)
Mehrfach prämiert - der Pendelhocker Poponaut zum befreiten Sitzen
Der Poponaut aus unserem Senmotic-Lab. Das perfekte Sitzmöbel zum gesunden und aktiven Sitzen. Dieser Pendelhocker schenkt Dir beim Sitzen maximale Beweglichkeit. Hier findest Du noch mehr Infos zu diesem außergewöhnlichen Stuhl.
